Von der Lasörlinghütte zur Bergerseehütte

Die Königsetappe: Vormittags steigen wir dem Lasörling auf's Haupt, danach kehren wir wieder zurück zur gleichnamigen Hütte, nehmen ein spätes Mittagessen ein und überschreiten dann das Berger Törl, um von dort zur Bergerseehütte abzusteigen.

Kurz nach dem Aufbruch am Morgen nehmen wir Fahrt auf, denn mit uns hat auf der Hütte eine ostbayerische Alpenvereinssektion übernachtet, deren wesentliches Merkmal ein unablässiger Redeschwall ist. Ich will hier keine Vorurteile schüren, aber der typische Chiemgauer Singsang gepaart mit der Eigenschaft, morgens vom eigenen Gerede aufgeweckt zu werden, ist mitunter schwer zu ertragen... Bis zum Gipfel haben wir sie zum Glück weit hinter uns gelassen. Der Lasörling ist ein toller Gipfel mit einer grandiosen Nah- und Fernsicht. Unter anderem kann man auch gut unseren Abstiegsweg für den Nachmittag sehen, was wir da allerdings noch nicht gewusst haben.

Selbiger erweist sich (nach einer ausgiebigen Mittagspause) als echter Wadenschinder. Auch psychologisch nicht ganz ohne, dann wenn man erstmal über Grasgelände und zuletzt eine kurze Steilstufe das Berger Törl gewonnen hat, steht man plötzlich in einem beindruckend kargen und abgeschiedenen Landschaft und erst weit, weit unten ist der Bergersee mit der gleichnamigen Hütte zu sehen. Beim Abstieg bekommt man nichts geschenkt und so kam es tatsächlich, dass ich mich nach dem Abendessen um etwa halb acht auf das Lager zurückgezogen habe - und ward nicht mehr geseh'n.