Männertour zwischen Baiersbronn und Alexanderschanze

Heute bin ich in Baiersbronn im schönen Schwarzwald, um dort eine Männertour zu machen, so habe ich das jedenfalls im Internet gefunden. Eine Frau nehme ich trotzdem mit, nämlich meine Lebensabschnittsgehilfin. Mal schauen, wie sie sich schlägt!

Die 30 zu bewältigenden Kilometer sind jetzt erstmal nichts außerhalb der üblichen Kragenweite. Und die Aufstiegsleistung mit knapp 900 Höhenmeters ist halt so, wie es im Schwarzwald immer ist. Mal geht's etwas hoch, dann wieder ein bisserl runter und so summiert sich's auf, ohne dass man eigentlich so richtig ins Schwitzen kommt.
Bis man die Kniebiser Outskirts erreicht, hat man den wesentlichen Anstieg hinter sich. Von dort bis zur Alexanderschanze kennen wir den Weg bereits, weil wir hier 2018 auf dem Westweg vorbeigekommen sind. Das Hotel, wo wir damals sehr angenehm übernachtet haben gibt's auch noch, was einen nach allem, was in den letzten beiden Jahren passiert ist, besonders freut.

Unterwegs finden wir tatsächlich auch ein paar Schwammerl. Das klappt, weil ich immer wieder laut die Beschwörungsformel "STEINPIIILZ, ZEIIIIGE DICH!" rufe. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das auch der eigentliche Grund war, warum der Kohlenmunkpeter in die Herztransplantation eingewilligt hat: da ging's nämlich gar nicht um goldene Dukaten, Tanzbodenglück und so Zeug; nein, der Holländermichel hat ihm im Gegenzug seine Pilzfundstellen gesteckt!

An der Alexanderschanze hat man den entferntesten Punkt der Wanderung erreicht und die landschaftlichen Highlights noch vor sich, diese kommen nämlich nach der Halbzeitpause. Genannt seien an dieser Stelle der Rosshimmel-Wasserfall, der Ellbachsee samt Moor und Aussichtspunkt sowie - und da wird's für Schwarzwaldverhältnisse dann schon einigermaßen spektakulär - die Schlucht runter entlang des gleichnamigen Wasserfalls (regulierbar!) zum Sankenbachsee.

Zum Schluss noch ein Abstecher zum Stöckerkopf oberhalb von Baiersbronn und langsam kommen wir wieder zum Ausgangspunkt zurück. Bleibt die Frage, wie die mitgenommene Frau mit den allfälligen Entbehrungen der Wanderung zurechtgekommen ist. Nun, sie hat sich wacker geschlagen, die Klagen haben sich in Grenzen gehalten und überhaupt müssen da schon andere Kaliber kommen, meint sie.