Heute geht's auf das Hörnle - zum dritten Mal in diesem Jahr. Dafür, dass wir zuvor noch nie dort waren, ist das ein steiler Zuwachs im Gipfelranking. Aber es hat sich bisher jedes Mal gelohnt und die Wanderung geht eigentlich bei jeder Jahreszeit und bei - fast - jedem Wetter.

In München ist's seit Tagen trüb und grau und die Hoffnung auf ein paar Sonnenstrahlen am Gipfel treibt uns morgens um 5 aus dem Bett. Bei der Anfahrt schaut's noch nicht so aus, es ist dicht bewölkt und auf der Straße liegt hie und da sogar Schnee. Beim Losgehen sind wir uns immer noch nicht sicher, ob's noch aufmacht oder nicht, zu dick wirkt die Suppe über uns. Nicht dass uns das etwas ausmachen würde, aber schön wär's halt schon. Kalt ist es; die Zeit hat begonnen, wo Handschuhe und Mütze gleich zuhause in die Jackentasche gesteckt werden und wo man schon vor der Fahrt die Bergschuhe anzieht, damit man bei der Ankunft gleich losgehen kann und nicht noch auskühlt.

Aber es kommt, wie es kommen muss: sobald der Weg auf den Stierkopf freies Gelände erreicht wird die Sicht ebenso. Der dicke Nebel bleibt hinter uns zurück und wir genießen den Blick ins Halbrund von den Ausläufern der Allgäuer Alpen im Westen bis rüber nach Osten Richtung Wendelstein. Ein kurzer Ratsch mit ein paar anderen Wanderern am Stierkopf, man macht gegenseitig ein paar Bilder. Hinteres, Mittleres, Vorderes Hörnle, danach tauchen wir wieder in den Nebel ein und genießen die Nahblicke auf überreifte Bergahörner und bizarr gefrorene Tannennadeln. Eine famose Wanderung, die sich wirklich sehr gelohnt hat!