Eine weitere Lücke in meiner alpinen Vita. Auf dem Gamsjoch im Karwendel sollte man als Münchner schon mal gewesen sein. Nur - es ist recht weit zu fahren, es geht da hinten in der Eng besonders im Herbst immer recht zu und irgendwoher hatte ich auch das Gefühl, dass die Tour technisch nicht ganz einfach ist.

Aber gut, eines schönen Freitagmorgens gegen Ende September stehen wir um Viertel vor acht am Parkplatz der Eng, voller Tatendrang und der Besucheransturm ist noch durchaus überschaubar. Los geht's!

Die ersten Meter sind flach, aber wir haben uns für den Weg durch das Gumpenkar entschieden, und selbiges lässt von Beginn an keine Unklarheiten aufkommen. Kompromisslos steil geht es nach oben, wir gehen zwar am Anfang auf einer Art Fahrweg, trotzdem ist es uns nicht möglich, auf selbigem ohne Zick-Zack nach oben zu kommen (und ich möchte betonen, es liegt nicht am Alkohol!). Rutschig ist es auch etwas und wir sind schon froh, als wir dann nach etwa eineinhalb Stunden am Verbindungsweg zwischen Hohljoch und Gumpenjöchl rauskommen. Kurz danach sehen wir die ersten Gämsen, Nomen est halt Omen!

Nach einer kurzen Pause geht dann weiter in Richtung Gipfel. Wir queren eine Schuttreisse und kommen danach in grasiges Gelände, wo bereits unser Mitwanderer für die nächste Viertelstunde auf uns wartet:

Unwillig geht er aus dem Weg, aber erst als wir ihn auf selbigem direkt ansteuern. Zuerst verschwindet er hinter einer Geländekante, lässt sich aber gleich ein paar Meter weiter wieder sehen, offenbar interessiert er sich für unser Vorhaben! Irgendwann verlässt er uns aber dann doch, so dass wir den - sich etwas in die Länge ziehenden - Gipfelhang ohne Begleitung begehen müssen. Dann Gipfel, große Rundumschau, Pause, essen und trinken.

Beim Abstieg kommt dann noch die Sonne raus und wir haben Glück, am Gumpenjöchl nochmal größere Gamsgruppen beobachten zu können, bevor dann letztlich doch der Andrang von unten einsetzt. Wir waren jedenfalls mal wieder früh genug dran und hatten unsere Freude an der Tour!