Wir waren gestern nicht auf dem Kramer! Ich erwähne es nur explizit, nicht dass das jemand denkt. Die Sache ist nur die: inzwischen ist das Wetter nicht mehr so, dass wir jedes Wochenende auf einen Berg gehen können, davon abgesehen, dass ich nicht ausschließen möchte, dass man uns demnächst ganz zuhause einsperrt. Und dann schaut man sich halt mal um auf der Festplatte, ob's noch irgendwelche Krümel gibt, die sich lohnen zu bearbeiten, bevor sie in Richtung Datengrab geschoben werden.

Im vorliegenden Fall handelt es sich um Bilder vom Juni, als wir auf dem Kramerspitz bei Garmisch waren. Das ist eine durchaus großzügige Tour, zumindest aus der Sicht von zwei etwas in die Jahre gekommenen Gelegenheitswanderern. Besonders der obere Anstieg zum Vorgipfel ist steil und zieht sich gehörig. Das Schöne an der Tour ist der Abwechslungsreichtum. Im unteren Bereich des Anstiegs hat man immer mal wieder Tiefblicke auf Garmisch, dann übersteigt man den Vorgipfel und umrundet danach das Kramer-Massiv fast einmal ganz. Oben kommt ein toller Grassattel, bevor die letzten felsigen Meter zum Gipfel führen. Der Abstieg im ist oberen Bereich steil aber trotzdem nicht spannend und unterhalb der Stepberg-Alm empfiehlt sich dann die - etwas längere - Abstiegsvariante über das Gelbe Gewänd, weil es einfach schöner ist, als der kürzere Weg.

Von unten wirkt der Kramerspitz ja nicht besonders markant. Man erkennt nicht genau, welches jetzt eigentlich der Gipfel sein soll, das Gelände ist irgendwie zerfahren und bietet so gar keinen Anhaltspunkt für das da-will-ich-mal-hoch-Gefühl. Aber wenn man mal da war, dann weiß man, dass es eine schöne Tour ist und dann geht man auch gerne mal wieder hin.

Noch ein Wort zu den Fotos: Die Kramerbilder habe ich mit meiner Ricoh GR gemacht, so wie bis zum Herbst diesen Jahres fast alle Bilder, die bei Bergwanderungen entstanden sind. Irgendwann im Oktober hab ich mir dann eine Fuji XT-20 mit dem 18-55er Kit-Objektiv gegriffen und die ist seitdem immer dabei gewesen. Und beim direkten Vergleich der Bilder erkennt man schon einen deutlichen Unterschied. Die Ricoh ist gut, keine Frage, aber möglicherweise doch schon etwas in die Jahre gekommen (es ist die erste Version, aktuell kann man die dritte kaufen). Die Bilder der Fuji sind schärfer und rauschen (zumindest bei den typischen Lichtverhältnissen beim Bergwandern) überhaupt nicht. Und sie lassen sich einfacher nachbearbeiten, besonders in Hinblick auf die vorhandenen Farben.
Und die Fuji ist immer noch sehr klein und leicht, zumindest verglichen mit meiner Nikon Kleinbild-Kamera.