Blick zur Lavarellaspitze


Am Vorabend wurde die Tourenwoche skizziert. Das Wetter ist wechselhaft angekündigt, der Schnee alt und teilweise hart, darauf gilt es Rücksicht zu nehmen. Tourenziele wurden angesprochen (Col Becchei schwierig, Heiligkreuzspitze eher gegen Ende der Woche). 
Angenehm ist jedenfalls unsere Hütte. Zweibettzimmer, warme Duschen, eine nette Atmosphäre und beim Essen gibt es nichts zu meckern. Gipfel der Dekadenz: Augustiner vom Fass (vom Fernseher im Zimmer ganz zu schweigen). Für mich allerdings das beste und (neben den Fernsehern noch nie auf einer Hütte gesehen): es gibt eine kleine Wäscheschleuder!

Die erste Hüttennacht ist bei mir immer etwas problematisch ob der ungewohnten Höhe, das für den ersten Tag ausgerufene Tourenziel allerdings machbar. Eine Eingehtour zu einem Felsgumpf im Halbrund zwischen Heiligkreuzkofel, Zehner und Neuner: dem Castel de Fanes.

Um es gleich vorwegzunehmen: es war nicht mein Tag und die Begeisterung über die Tour hat sich in Grenzen gehalten. Der Schnee war Mist, aber auch so hätt' ich mich mit dem Steigen schwer getan. Nehmen wir einfach an, ich war noch nicht so richtig akklimatisiert.
Der Berg selbst ist durchaus nett zu besteigen und als Ziel für den ersten Tag angemessen und sinnvoll. Aber spätestens beim Abstieg hat man gemerkt, dass es zu warm war, und der Schnee noch aus dem Dezember. Unter der Oberfläche lauern fiese Löcher und der nasse Schnee wirkt wie Beton, wenn man einmal drin steckt.

Das Gute: man beginnt den beiden anstehenden Schlechtwettertagen etwas Positives abzugewinnen. Kälte und Schnee ist, was wir jetzt brauchen!