Wanderung und Fotografieren am Walchensee

Es gibt ja Leute, die sagen der Walchensee wäre ein Beispiel für Overtourism, total überlaufen und deshalb zu meiden. Ich sage, diese Leute haben nicht recht!

Es kommt halt - wie immer - drauf an. Die einen werden von ihren sportlichen Ambitionen davon abgehalten, einfach mal einen sonnigen Tag komplett am Walchensee zu verbringen. Die kennen dann nur die Straße zwischen Einsiedl und dem Kesselberg auf der Rückfahrt von Mittenwald - voll natürlich. Dann gibt's die typischen Münchner Schnösel, die denken, dass sie mit ihrem teuren Mietvertrag auch gleich den Anspruch auf ein einsames Naturerlebnis abgeschlossen haben. Und natürlich ohne Stress, also schön ausschlafen bis halb 8, dann Frühstück bis 10 und dann gemütlich in Richtung Berge fahren, wo ist es denn hübsch, ach komm, lass uns an den Walchensee fahren.

Die andere Seite sind die Eingeborenen. Früher mochten sie uns, aber zu Corona-Zeiten verdient man halt nix an den Gästen und deshalb sollen wir gefälligst zuhause bleiben! Ach so, mit den pekuniären Intessen hat das natürlich nichts zu tun, nein, es ist die Natur, sie muss geschützt werden! Ich gebe ja zu, von den 52 Wochen die wir aktuell im Oberland unterwegs sind, waren wir zu einer anderen Zeit vielleicht vier oder sechs Wochen im Urlaub und so ist es bei den ganzen anderen Leuten halt auch. Aber wer ist denn Schuld daran? Doch nicht derjenige, dem irgendwann in der Stadt die Decke auf den Kopf fällt, sondern die Politiker, die uns alle am liebsten zuhause einsperren würden. Und die durch ihre Maßnahmen unter dem Deckmäntelchen des Infektionsschutz eine üble Fremdenfeindlichkeit gezüchtet haben.

Nein Leute, so funktioniert das nicht! So funktioniert inzwischen auch nichts anderes mehr in den Münchner Bergen. Man mag das bedauern, aber davon hat man nichts. Was bleibt: Früh los, am Wochenende Abfahrt um 6, alternativ gibt man mal einen Urlaubstag unter der Woche dran. Oder auch spät los, aber dann halt richtig und mit den entsprechenden Problemen, die die tageszeitliche Erwärmung so mit sich bringt.

Auch dann ist man nicht alleine, aber es ist immer noch so, dass einem die anderen Wanderer die Tageszeit entbieten.

Wir jedenfalls hatten das Glück, in der letzten Februar-Woche zwei wunderbare Tage am Walchensee verbringen zu können. Es gab Sonne satt und die ersten Leberblümchen-Kolonien trauten sich raus. Wäre ich ein Leberblümchen, täte ich es ihnen gleich!