Das erste Mal, wo wir am Blößling waren, das war im Winter. Wir waren dort zum Schneeschuhwandern, eine Woche im Schwanen in Bernau. An diesem Tag hatten wir Temperaturen um die 0 Grad und dicken Schneeregen. Keine Ahnung, was uns geritten hat, da hochzugehen. Wir wurden sogar berühmt, hat uns doch der Reporter des lokalen Wetterfernsehens gefilmt, "die zwei Irren".
Oben am Gipfel waren wir vollständig durchnässt und es ging ein kräftiger Wind. Da steht so eine Bude, ein Unterstand, aber richtig gemütlich ist es trotzdem nicht geworden.

Dann waren wir nochmal da in 2019, als wir die Westweg-Ostvariante unten im Hochschwarzwald genommen haben. Es war schon Mai, was das Wetter aber nicht davon abgehalten hat, am Vorabend in Bärental Schneeschauer nahezu senkrecht über's Land zu wehen. Wir sind damals über den Feldbergsattel auf das Herzogenhorn gestiegen, weiter zur Wacht, hoch auf den Blößling und dann rüber zum Weißenbachsattel. Es hat damals nur ein wenig gegraupelt, immerhin!

Anders heute! Noch bedeckt beim Aufstieg von Präg nach Herrenschwand, dann auf dem Weg vom Hochkopfhaus zum Blößling immer besser und nach Überschreitung des Schweinekopfs (der heißt echt so), einfach nur noch eine traumhaft schöne Gipfelrast am Blößling! Zum Gelingen des Tages beigetragen haben aber auch die reichlichen Heidelbeerfunde am Gipfel und der halbe Beutel voller Reherl, über die wir beim Abstieg nach Präg nahezu gestolpert sind.

Der Blößling ist vielleicht der entspannteste Gipfel überhaupt im Schwarzwald! Keine Straße, kein Funkmast, keine Hütte, keine alte Sau kennt ihn, bloß ein paar Eingeborene. Ein paar Bänke, die sich auf dem weiträumigen Gipfel schön verteilen, und jede für sich einen tollen Blick über's Land erlauben.