Im Blockgelände oberhalb der Fanesalm


Am Morgen zeigt der Blick durch's Hüttenfenster weiterhin waagrecht über den Boden jagende Schneefahnen und Wirbel in der Höhe. Eingedenk der Erinnerung an den Vortag ist an eine Gipfeltour nicht zu denken. Alleine der Gedanke ins Freie zu gehen wirkt absurd - zuhause würde man jetzt ein gutes Buch lesen oder mal wieder den Keller aufräumen.

Jedoch - wir sind nicht zum Vergnügen hier, es muss gewandert werden! Das Tagesziel lautet: wir legen die für den darauffolgenden Tag benötigte Spur in Richtung des Heiligkreuzkofels, eine echte Sherpa-Aufgabe. Im Anschluss wollen wir - so die Verhältnisse es zulassen - unsere gestrige Umrundung der Fanesalm weiter in Richtung Südost fortsetzen, so dass wir letztlich am - inzwischen wohlbekannten - Limojoch landen, von wo aus es nur noch ein Katzensprung zurück zur Faneshütte ist.

Na, dann wollen wir mal schauen!

Okay, eine große Überraschung war's nicht, dass es draußen kalt und windig war, manchmal auch windig und kalt und manchmal hab ich mir überlegt, ob es mir lieber ist nichts zu sehen, weil mir die Schneekristalle auf die Netzhaut nageln oder weil der gefrorene Atem die Brille total vereist hat.
Das bedeutet aber nicht etwa, dass es keinen Spaß gemacht hat, ganz im Gegenteil! Das Gelände war ja eher fluffig, nichts ernsthaftes, der Schnee meistens tief und weich und die ganze Szenerie war so richtig schön winterlich, wie es halt auch mal sein muss, wenn man im Winter im Gebirge unterwegs ist.
Mit der Spurerei haben wir uns außerdem selbst einen Gefallen für den nächsten Tag getan und allzu lange waren wir ohnehin nicht unterwegs.
Wieder zurück auf der Hütte hat der Christian ein kleines LVS-Training veranstaltet und danach war noch genug Energie für den inzwischen obligatorischen Nachmittagsspaziergang. Dieses Mal stand eine kleine Runde über die Lavarellahütte im Programm, Besetzung wie üblich.