Nochmal zum Jaufenpass

Manche mögen uns für fade Nocken halten, aber inzwischen sind wir den fünften Tag am Wandern und gestern war's anstrengend. Da haben wir uns gedacht, der Waldrücken zwischen Platschjoch und Jaufenpass, der war so schön, da gehen wir nochmal hin.

Und weil wir ja zur Bequemlichkeit neigen, fahren wir kurzerhand ein Stück die Jaufenstraße hoch, bis zur Kehre unterhalb des Platschjoch und kommen von dort ohne große Anstrengung hoch zum erwähnten Rücken. Von dort geht's immer auf der Höhe bleibend zur Kapelle (wo wir am Sonntag umgekehrt sind) und weiter, bis oberhalb der eigentlichen Passhöhe.

Unterwegs muss einmal mehr gespurt werden, der Untergrund bietet vielfach wenig Widerstand (was kein Qualitätsmerkmal ist) und deshalb ist es gut anstrengend. Entschädigt werden wir aber durch strahlenden Sonnenschein und eine tolle Gipfelsicht über die südlichen Ötztaler Berge (Kolbner, der auch im Winter begangen wird, Hochwilde, Seelenkogel, Granatspitz) und den Jaufenkamm. Bis zum letzteren ist es aber dann doch zu weit für heute und so machen wir noch Brotzeit auf einem Bankerl in der Sonne und gehen dann, erfüllt von einem wunderbaren Tag, wieder zurück zum Auto.

Das muss ich hier auch mal sagen: ob eine Tour schön oder nicht so war, hat für mich wenig mit den objektiven Daten zu tun. Letztlich ist es ein gelungener Tag, wenn sich beim Abstieg so ein Hochgefühl einstellt, wenn sich die Seele frei fühlt, man Pläne schmiedet und hofft, bald wieder so einen Tag erleben zu dürfen.