Es ist Dienstag, da geht der Ultener als solcher auf das Mutegg! Gut, eigentlich war die Gemengelage so, dass wir unser einziges konkretes Bergvorhaben am Vortag abgehakt hatten, außerdem war der Wetterbericht so "vielleicht hält es, aber eher unwahrscheinlich" und irgendwie haben wir den Drive nicht gehabt, uns ins Auto zu setzen und irgendwas "richtiges" zu machen.

Da haben wir gedacht, wir gehen einfach wieder von der Bude aus los und machen es so ähnlich wie zwei Tage zuvor. Auf jeden Fall, haben wir uns gedacht, gehen wir bis zur Schwemmalm und wenn es uns dann noch in den Füßen juckt, dann vielleicht noch auf's Mutegg. Also - ich hab mir das so gedacht. Die Lebensabschnittsgefährtin denkt da einfacher: Wir gehen auf das Mutegg!

Und so ist es dann auch gekommen. Eine Mischung aus "wir gehen" und "vielleicht". Klingt komisch, aber als wir wieder unten waren, da haben wir ausgemacht, dass wir niemandem sagen dürfen, wie wir gegangen sind. Hoch und heilig haben wir uns das versprochen!

Es war so: kurz nach Verlassen des Ultener Höhenwegs hat das Wetter schon gar nicht mehr gut ausgesehen. Unseren Weg hat es auf meiner Locus-App überhaupt nicht gegeben, nur die sonstigen Anstiegswege und den Mutegg-Gipfel. Auf letzteren haben wir zugesteuert, dann ging unser Weg aber links vorbei und irgendwann war der Gipfel rechts hinter uns und wir haben uns gefragt, ob das alles noch so seine Richtigkeit hat.

Da sich die Wolkendecke außerdem bedenklich gesenkt hat, sind wir umgekehrt. Nur - nach etwa zehn Minuten hat sich das Wetter und die Laune erhellt und wir haben uns an geeigneter Stelle weglos in Richtung Gipfelstraße durchgeschlagen. Und auf einen Schlag waren wir mitten im Skigebiet auf einer veritablen Straße. Profan, aber da war's dann plötzlich sehr einfach auf's Mutegg zu kommen. Und wo wir schon da waren, hat uns natürlich interessiert, ob nicht vielleicht der ursprüngliche Anstiegsweg doch zum Gipfel führt. Er war nicht schwer zu finden und dann sind wir da halt einfach abgestiegen (ein sehr schöner, gut angelegter und gepflegter Steig übrigens!).

Auf der Äußeren Schwemmalm gab's dann Suppe, Apfelstrudel und Wein. Letzterer hat nicht wirklich etwas verändert, denn wie zwei Besoffene sind wir ja zuvor schon durch die Ultener Bergwelt getaumelt. Aber es war schön dort, die Sonne hat geschienen, das Gewitter hat nicht stattgefunden und wir sind auch trockenen Fußes wieder am Oberhof angekommen, weil das Wetter, je länger der Nachmittag, desto besser geworden ist.