Blick hinüber zum Karwendel


Vor einigen Jahren war der Krottenkopf noch ein blinder Fleck auf meiner alpinen Vita. Das mag damit zu tun haben, dass das Estergebirge der vielleicht unbekannteste Bereich der Münchner Hausberge ist. Sofern man in Richtung Brenner über Garmisch fährt, sieht man davon linkerhand immer nur die recht unattraktive Westflanke. Es geht dort steil hoch geht, aber oben ist irgendwie nichts, an dem das Auge Halt finden würde und so fährt man halt dran vorbei. Gut, jeder geht irgendwann mal hoch auf den Wank, aber auch von da schauen die Berge im Norden nicht wirklich interessant aus. Erst wenn man dann mal oben auf der Kiste war, bekommt man einen Eindruck von der Weitläufigkeit des Geländes, sieht den Gipfel des höchsten Bergs der Gruppe und die Weilheimer Hütte im Sattel unterhalb. Nur ist die Hohe Kiste bereits eine schöne Tour für sich und durchaus tagesfüllend. Also verschiebt man den Besuch des Krottenkopfs auf ein ander Mal und bei der nächsten Tour auf die Kiste wieder und dann nochmal. So war es jedenfalls bei mir.

Als es aber dann irgendwann soweit war, sind wir zumindest nicht einfach so hoch, sondern wir haben gleich einen der weiteren Wege genommen: den von Wallgau über den Wildsee. Das sind alleine schon etwa 25 Kilometer Wegstrecke, dazu etwa 1300 Höhenmeter, da sollte man früh losgehen und ist dann auch die längste Zeit des Tages unterwegs.

Die Belohnung besteht darin, dass man bis unterhalb der Hohen Kiste recht einsam unterwegs ist und bei der Umrundung des Michelfelds auf einem tollen Höhenweg geht. Oben am Gipfel hat man einen umfassenden Ausblick und wenn man hinterher wieder unten ist, weiß man, dass das keine 08/15-Tour war.

Viele Bilder habe ich bei unserer aktuellen Besteigung leider nicht gemacht, vielleicht beim nächsten Mal wieder.