Sei's drum, wir folgen der Empfehlung unserer Wirtin und schauen uns den Passerschluchtenweg an, angelegt erst vor 5 Jahren und angeblich mit spektakulärer Wegführung durch das Tal der Passer zwischen St. Leonhard und Moos im Passeiertal.
Wir fahren aber da natürlich jetzt nicht einfach hin und latschen durch, bitte! Angewandert muss es sich werden, los geht's also direkt vom Hotel. Und ich muss sagen, das lohnt sich! Der Weg ist offenbar nicht häufig begangen, man wandert erst auf halber Höhe unterhalb der Jaufenstraße entlang alter Weidezäune, danach geht's in den Wald und ohne große Höhenunterschiede bis zum Kirchlein St. Hippolyt oberhalb St. Leonhard. Davor bereits genießt man einen phänomenalen Ausblick aus der Vogelperspektive über's vordere Passeiertal.
Nach einem kurzen Zwischenabstieg geht's mehr oder weniger ansteigend bis Stuls und von dort dann einige Male die Timmelsjochstraße querend runter nach Moos im Passeiertal und in die Passerschlucht. Den Weg nach St. Leonhard haben wir durchaus ansprechend gefunden, allerdings geht's dort naturgemäß ganz schön zu und ein erfrischendes Bad in der Passer ist nicht opportun, darauf wird auf Tafeln entlang des Wegs bei jeder sich bietenden Gelegenheit hingewiesen. Das entgegenkommende Wandervolk macht größtenteils einen übellaunigen Eindruck, vermutlich ausgelöst durch Hitze, mangelnde Kondition und Beschreibungen, die größtenteils suggerieren, dass es sich um einen Spazierweg ohne Höhenunterschiede handelt.
Am Ende des eigentlichen Schluchtwegs biegen wir kurz rechts ab, ein Schild hat uns zum Hofschank Hinterbruggerhof gelockt. Wir bereuen den Abstecher nicht, lassen uns Kuchen und einen Schluck Weißen schmecken und unterhalten uns mit der halbwüchsigen Enkeltochter über die technische und organisatorische Situation beim Homeschooling in Südtirol.
Zum Schluss geht's runter nach St. Leonhard und von da mit dem Bus zurück in unsere Unterkunft.
Insgesamt war's eine lohnende Unternehmung, wobei ich den Passertalschluchtweg als Standalone-Tour jetzt nicht unbedingt empfehlen würde.
