Wie wir es bestellt hatten, kam dann das gute Wetter. Der Heiligkreuzkofel war ja bereits angekündigt, die Spur gelegt, eigentlich mussten wir nur noch wie auf einer Rolltreppe darüber hinweggleiten...

Nun gut, das war das erste Drittel. Die Großzügigkeit der Tour zeigt sich aber erst, wenn man den Waldgürtel hinter sich gelassen hat. Ab dort überschreitet man Kuppen, schleicht durch Mulden, genießt die Einsamkeit und die Aussicht. Eine Weile noch ist man eingeschlossen von den Bergen, die im Halbrund stehen, aber nach und nach öffnet sich der Blick, bis man schließlich am Rand der riesenhaften Schüssel steht, die die Fanesgruppe bildet. Man geht vor an die Felskante, wirft einen Blick weit hinab ins Hochabteital und am Horizont kann man bis in die Ortlerberge sehen.

Den Anstieg empfand ich durchaus als anstrengend, wobei mir vermutlich der kalte Wind unterhalb des Gipfels am meisten zu schaffen gemacht hat. Aber das hat ob der Großartigkeit der Landschaft alles keine Rolle gespielt! Auch waren wir die ganze Zeit komplett alleine unterwegs; kein einziger Skifahrer hat sich unterwegs blicken lassen. Wo es den Schneeschuhwanderer freut, wenn es gelegentlich rauf und runter geht, ist es dem Skitouristen halt eher ein Graus, jedes mal aufs neue anfellen zu müssen.

Beim Abstieg war der Wind dann wie weggeblasen und ich hab mir alle Zeit der Welt zum fotografieren gelassen. Weiter unten im Wald ging's ab in den Tiefschnee, Puls 180, voll verschwitzt, Riesenspaß!

Und wenn man auf der Hüttenterrasse so in die Gesichter der Wanderer schaut, dann weiß man, dass der Tag kein schlechter gewesen sein kann.

Nach dem Abendessen gab's noch eine kleine Sternenwanderung und im Anschluss durften wir das Hüttenalbum anschauen, mit Postkarten und Fotos vergangener Zeiten...