Mitte Februar, als der dreiwöchige weihnachtliche Wellenbrecherlockdown in den dritten Monat ging und weiterhin kein Ende in Sicht war, hat die Lebensabschnittsgehilfin der Rappel gepackt. Man müsse hier mal raus, hat es geheißen, und es würde ja auch nichts helfen ob man jetzt weiß dass es klappt oder nicht. So ginge es auf jeden Fall nicht weiter, sagt sie, und die vage Aussicht auf einen Sommerurlaub wäre immer noch besser als gar keine Aussicht auf irgendwas.

Wo sie recht hat, da hat sie recht!

Und so ging sie ins Internet und hat geschaut und hat eine Ferienwohnung im Ultental gefunden, wo wir eh schon lang mal hin wollten. Etwas außerhalb, stand auf der Seite; umso besser, findet uns keiner, denn, wer weiß, vielleicht müssen wir ja zu Fuß über die grüne Grenze...

Als dann der Juni gekommen war, hat die Sache schon wieder ein bisserl besser ausgesehen. Wir mussten nur ein vollkommen irres italienisches Formular ausfüllen, uns beim örtlichen Gesundheitsamt anmelden und uns am Tag vor der Abreise ein Wattestaberl ins Hirn bohren lassen. Unterwegs hat sich dann keine alte Sau mehr dafür interessiert, aber was soll's, wir sind ja brave Deutsche und geübt im Gehorsam.

So sind wir über den Brenner und über den Jaufen, einmal quer durch Meran und schwupp hinein ins Ultental. Und dann waren wir da, am Oberhof am Grubberg in St. Nikolaus im Ultental. Die freundlichen Gastgeber haben uns die Wohnung gezeigt, sauber, viel Holz aber kein künstliches alpines Chi-Chi. Schön und gemütlich, so wie wir uns das vorgestellt haben und wir haben uns gleich wohl gefühlt.

Ein kleiner Spaziergang um den Ort hat den Tag abgerundet und dann haben wir noch gekocht und ein bisserl die Woche geplant.