Das Wetter, es ist nicht das beste. Vormittags regnet's in Deisenhofen, aber für den Nachmittag ist Besserung angesagt. Froher Hoffnung geht's deshalb erst am späten Vormittag los, wir fahren ins Herz des Pfaffenwinkels, nach Wessobrunn. Von dort geht's auf dem Jakobsweg zum Hohen Peissenberg, ein bis dato blinder Fleck auf meiner bayerischen Wandervita. Wir strawanzen durch eine bäuerliche Kulturlandschaft, wie man es so oft bei uns im Oberland hat.

Der bayerische Rigi - ja mei. Die Kirche ist typisch pfaffenwinklig, viele mögen das ja sehr, aber wir haben's nicht so mit dem Zuckerbäckerstil. Rechts und links davon technische Einrichtungen und fast auf Gipfelhöhe befindet sich auch der örtliche Großparkplatz samt angeschlossenem Kiosk. Es geht entsprechend zu, wobei der Blick in die Gesichter der anderen Besucher eher Missmut zeigt, kein Wunder allerdings bei ca. 10 Grad Kälte und frischem Wind. Wir verkriechen und auf ein einigermaßen windgeschütztes Bankerl um unsere Brotzeit zu machen, sind aber nicht unfroh, als wir uns dann wieder auf den Rückweg machen.

Selbiger ist nicht der Pilgerweg, aber insgesamt eigentlich die schönere Alternative. Und siehe da, kaum schlägt der Kirchturm 3 am Nachmittag, schon legt sich der Wind, die Sonne kommt raus, die Kühe werden gleich besserer Stimmung und der Wandersmann und die -frau auch. Bei wunderbarem Frühsommerwetter kommen wir am späten Nachmittag wieder bei unserem Auto an. Die Füße tun weh, aber es war insgesamt eine schöne Tour!