Schluchtensteig, Tag 4: Von Fischbach nach St. Blasien

Ein Tag mit Höhen und Tiefen – wörtlich wie im übertragenen Sinn. Zwei Mal geht’s heute ordentlich rauf und wieder runter: vormittags abwechslungsreich, nachmittags eher eintönig. Aber: Der Abend im hübschen Städtchen St. Blasien entschädigt für vieles. Und die ausgedehnte Mittagspause in der Vesperstube Unterkrummenhof, wo wir uns mit unseren Freunden aus Wehr verabredet hatten, war sowieso ein Highlight.

Es gehört eben zur Wahrheit vieler Mehrtagestouren: Nicht jede Etappe ist ein landschaftlicher Volltreffer. Und das trifft heute besonders auf den Abschnitt zwischen dem Schluchsee und St. Blasien zu. Endlose, plattgewalzte Forstpisten verlangen ein gewisses Maß an Beharrlichkeit...

Dafür aber: Der Aufstieg zum Bildstein in der frischen, klaren Morgenluft – ein wahres Labsal! Oben angekommen wird man mit einem tollen Blick über den Schluchsee belohnt. Wir wussten, dass dort seit einiger Zeit wenig Wasser drin ist. Womit ich nicht gerechnet hatte: Wie viel Spaß es macht, auf kleinen Pfaden direkt am Ufer (also da, wo normalerweise Wasser ist) herumzukraxeln, über flache Rinnsale zu balancieren und kleine Steinbarrieren zu überwinden.

Der objektive Beobachter mag einwenden, wir hätten geschummelt – denn ja, die Weglänge hat sich dadurch tatsächlich etwas verkürzt...

Trotzdem: Die famose Vesper im Unterkrummenhof hat uns geschmeckt, und wir haben es uns lange und ausgiebig gut gehen lassen.

Im Anschluss… siehe oben. 😉

Und abends dann: St. Blasien – ein echtes Highlight am Schluchtensteig. Der Dom: beeindruckend. Das Städtchen: in warmes Abendlicht getaucht. Unser Hotel, das Domhotel: ein kleines Juwel, mit einer faszinierenden Atmosphäre zwischen alt und neu.

Und als wäre das alles nicht schon genug, saßen wir beim hervorragenden Abendessen mit Blick auf ein emsiges Wasseramselpärchen, das direkt vor dem Fenster seine Jungen fütterte.

Schön, wenn man sich das gönnen kann.